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Die Gadenanlagen in Schleerieth und Schnackenwerth

Bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts waren die Kirchen nicht nur der kulturelle Mittelpunkt der fränkischen Dörfer, sondern oft auch der Kern der Ortsbefestigung sowie die letzte Zuflucht für die Bevölkerung. Die äußere Ummauerung hatte wenig Öffnungen, die Scharten, um sich nach draußen zu wehren. Die Gaden waren zunächst Befestigung für die Kirche, aber auch ein Ort der Aufbewahrung von Hab und Gut, von Futter und Vorräten für Mensch und Vieh.

Gaden Schleerieth

Gaden Schleerieth

Die drei Gaden in Schleerieth bilden neben der Kirche Maria Himmelfahrt ein sehenswertes Ensemble im  Mittelpunkt des Ortes. Die Schleeriether Kirchgadenanlage mit Nord-Süd-Firstrichtung weist mit ihren drei Eingängen (ehemals drei Besitzer) mit Portalrahmung zur Kirche hin und ist im Erdgeschoss massiv. Das linke Gewände ist bezeichnet mit "Nikolaus 1675 Rednert". Das Fachwerkobergeschoss ragt leicht vor und weist Knopfnaggen mit herzförmiger Verzierung auf. Die Renovierung der Gaden wurde im Jahr 1994 abgeschlossen, die Kosten beliefen sich auf ca. 200 000 DM. Besitzer ist heute der Markt Werneck. Hinter den Gaden stellt der blühende Bauerngarten eine schöne Bereicherung für das Dorf dar.


Gaden Schnackenwerth

Gaden Schnackenwerth

Hier handelt es sich um ein besonders gut erhaltenes Beispiel der regional-typischen Form einer Kirchenburg. Drei Flügel mit kleinparzelligen, ein- bis zweigeschossigen Einzelbauten umschließen schützend wie ein Ring die Ortskirche St. Andreas im Norden, Osten und Süden. Als die Pfarrkirche 1749 bis 1751 neu errichtet und nach Westen erweitert wurde, beseitigte man den ursprünglichen vierten Flügel im Westen und erstellte hier ein neues, mittlerweile nicht mehr vorhandenes Schulhaus. Die heute noch vorhandenen 15 Gaden stammen aus dem 16. Jahrhundert. Prägend sind jedoch Um- bzw. Neubauten des späten 17. Jahrhunderts und aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Während die Gaden in früheren Jahrhunderten häufig den Charakter einer Befestigungsanlage hatten, so wurden sie später, bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts, zu Wohnungs- und Versorgungseinrichtungen verwendet. Das heißt, sie dienten zur Lagerung von Obst, Most, Kartoffeln, Rüben oder Reisig.  Von den heute neu restaurierten Gaden (Kostenaufwand: ca. 1,5 Millionen DM im Jahr 1999) befinden sich acht Gadengebäude im Besitz des Marktes Werneck, die übrigen in Privatbesitz.


Mit der Renovierung dieser Gadenanlage, die ein Teil ihrer eigenen Ortsgeschichte sind, sind ein Kleinod Schnackenwerths sowie ein Kulturgut für künftige Generationen bewahrt worden.
Der angrenzende, altehrwürdige Friedhof mit seinen in Sandstein gehaltenen 14 Kreuzwegstationen und das ebenfalls neu restaurierte Kriegerdenkmal an den Gaden (entstanden aus einem Bildstock, anno 1715) runden diese geschichtsträchtige Ensemble ab.